Die Umweltchronik
Wichtige Umwelt-Ereignisse
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Die Wahl des Zootier des Jahres ist eine Artenschutzkampagne in Deutschland, die von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e. V. (ZGAP), der Deutschen Tierparkgesellschaft e. V. (DTG) und der Gemeinschaft deutscher Zooförderer e. V. (GdZ) 2016 im Tierpark Nordhorn ins Leben gerufen wurde. Gewählt wird das Zootier des Jahres von der ZGAP. Bei der Wahl berücksichtigt die ZGAP Tierarten die wenig bekannt aber hochbedroht sind. 2016 wurde der Leopard zum Zootier des Jahres 2016 gewählt. Diese Großkatze ist fast überall in ihrem natürlichen Lebensraum stark gefährdet oder wie der Sansibar-Leopard bereits ausgerottet. Die Artenschutzkampagne unterstützt konkrete Schutzprojekte. Um diese zu finanzieren, werden in den beteiligten Zoos und über den Internetauftritt Spenden eingeworben. Darüber hinaus geben die Projektpartner auch selber Geld.
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Die Deutsche Kakteen-Gesellschaft e.V. hat Discocactus horstii zum Kaktus des Jahres 2016 gekürt. Erst 1971 fanden Botaniker und Kakteenforscher die kleinste Discocactus-Art im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais. Die vormals durch Rohstoffabbau bedrohte Population von Discocactus horstii wächst heute geschützt im Landschaftsschutzgebiet Parque Estadual de Grão Mogol auf rund 1000 m Höhe an einem Hang auf und zwischen Quarzitgrus und grobem Kies.
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Die globalen Durchschnittstemperatur über den Land- und Ozeanflächen erreichten im Jahr 2015 einen neuen Rekordwert. Damit ist das Jahr 2015 das bisher wärmste Jahr seit 1880, dem Beginn der flächendeckenden Aufzeichnungen.
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Das Jahr 2016 war weltweit das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen. Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) weist darauf hin, dass die weltweite Jahresmitteltemperatur im Jahr 2016 um 1,1 °C über dem Temperaturniveau des vorindustriellen Zeitalters lag. Die WMO kombinierte drei international anerkannte weltweite Beobachtungsdatensätze (HadCrut, NOAA und NASA) mit den Ergebnissen hochentwickelter Reanalyse-Systeme des European Centre for Medium Range Weather Forecasts (ECMWF) und des Copernicus Climate Change Service (C3S). Demzufolge hat die weltweite Lufttemperatur 2016 alle früheren Rekorde übertroffen: mit 1,1 °C über dem vorindustriellen Temperaturniveau*, 0,83 °C über dem Mittelwert von 1961 - 1990 und nochmals 0,07 °C über dem ausgeprägten Rekordwert des Jahres 2015.
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Am 10. August 2017 legte die US-Behörde NOAA ihren 300 Seiten starken Klimabericht zum "State of the Climate 2016" vor. Der Report beschreibt den Zustand des Klimas weltweit. Die Treibhausgas-Konzentration stieg 2016 auf einen neuen Rekordwert von 402,9 ppm im Jahresdurchschnitt. Das ist ein Anstieg um 3,5 ppm gegenüber dem Vorjahr. 2016 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 137 Jahren und übertrifft das bisherige Rekordjahr 2015. Den Anstieg beziffert die NOAA auf 0,45 bis 0,56 Grad Celsius im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Die Oberflächentemperatur der Ozeane stieg gegenüber dem Mittelwert von 1981 bis 2010 um 0,65 bis 0,74 Grad Celsius. Das sind 0,02 bis 0,05 Grad mehr, als noch im Jahr zuvor gemessen wurden. Die Meeresspiegel-Messungen zeigen einen neuen Höchststand. Der durchschnittliche Meeresspiegel lag 2016 um knapp 8,3 Zentimeter höher als 1993, als die Satellitenmessungen begannen. Die Ausdehnung des arktischen Meereises erreichte im letzten Jahr einen neuen Tiefstand. Im März, wenn das Meereis seine maximale Ausdehnung erreicht, wurde 2016 der niedrigste Wert seit Beginn der satellitengestützten Messungen vor 37 Jahren festgestellt. Was das Meereis-Minimum im September betrifft, ergaben die Messungen den zweitniedrigsten Wert. Nur 2007 erreichte die Ausdehnung einen noch geringeren Wert. Insgesamt 93 tropische Wirbelstürme wurden 2016 gezählt (und mit Namen versehen). Das sind deutlich mehr als die 82 Wirbelstürme im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Laut NOAA-Bericht gab es in jedem Monat des Jahres 2016 auf mindestens zwölf Prozent der globalen Landfläche schwere Dürren. Auch das ist Rekord. Besonders betroffen: der Nordosten Brasiliens, Westbolivien, Peru und Westkanada. An dem Klimabericht haben 450 Wissenschaftler aus 60 Ländern mitgewirkt.
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Die slowenische Hauptstadt Ljubljana erhält die Auszeichnung Grüne Hauptstadt Europas 2016. Die Vergabe wurde am 24. Juni 2014 von EU-Umweltkommissar Janez Potoènik bei einem Festakt in Kopenhagen, die den Titel „Grüne Hauptstadt Europas 2014“ innehat, bekannt gegeben. Anerkennung fand Ljubljana insbesondere für die Stärkung des Umweltbewusstseins ihrer Bürger, ihre nachhaltige Strategie „Vision 2025“, die Umsetzung verschiedener städtischer Umweltmaßnahmen im Laufe der vergangenen zehn Jahre und ihr beeindruckendes Verkehrsnetz.
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Die Vereinigung für Allgemeine und Angewandte Mikrobiologie (VAAM) kürte am 10. Februar 2016 das Bakterium Streptomyces zur Mikrobe des Jahres 2016.
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Der Naturschutzbund Deutschland und der Landesbund für Vogelschutz haben den Stieglitz (Carduelis carduelis) zum Vogel des Jahres 2016 gewählt. Der auch Distelfink genannte Stieglitz steht für vielfältige und farbenfrohe Landschaften. Denn er ernährt sich vor allem von den Samen zahlreicher verschiedener Blütenpflanzen, Gräser und Bäume. Der Bestand des Stieglitzes hat in Deutschland laut den Daten des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten von 1990 bis 2013 um 48 Prozent abgenommen. Offizielle Schätzungen gehen derzeit von 305.000 bis 520.000 Brutpaaren in Deutschland aus. Stieglitze leben sowohl auf dem Land als auch in Siedlungen, solange es einen geeigneten Brutplatz und genug Nahrung gibt. Diese findet er an Acker- und Wegrainen, auf Brachen oder in Parks und Gärten. Knapp 60 Prozent des bundesweiten Bestandes leben im Siedlungsraum, die restlichen 40 Prozent in der Agrarlandschaft.
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Das Höhlenlangbein (Amilenus aurantiacus) wurde vom Verband der deutschen Höhlen- und Karstforscher mit Unterstützung der Arachnologischen Gesellschaft zum Höhlentier des Jahres 2016 gewählt. Das Höhlenlangbein gehört zu den Weberknechten und wurde von dem französischen Spinnen- und Naturforscher Eugène Simon im Jahre 1881 erstmals aus Saint-Martin-Vésubie in den französischen Meeralpen beschrieben. Die Tiere überwintern in Naturhöhlen, Bergwerksstollen und Felsenkellern. Diese Tatsache führte dazu, dass dieses Spinnentier zum Höhlentier des Jahres gewählt wurde. Das Höhlenlangbein steht für eine große Zahl an Tierarten, die auf geschützte und frostfreie Rückzugsorte unter Tage angewiesen sind.
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Der Flutende Wasserhahnenfuß (Ranunculus fluitans) wurde vom Verband Deutscher Sporttaucher e.V. (VDST) gemeinsam mit dem Tauchsportverband Österreichs (TSVÖ) und dem Schweizer Unterwassersportverband (SUSV) zur Wasserpflanze des Jahres 2016 gekürt.
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Der Arbeitskreis Wildbienen-Kataster gemeinsam mit dem Staatlichen Museum für Naturkunde Stuttgart, der Landesanstalt für Bienenkunde sowie den Imkerverbänden Badens und Württembergs machen mit der Wildbiene des Jahres auf das Schicksal einer Art aufmerksam, deren Lebensweise besonders spannend und die auch für Laien gut zu erkennen ist. 2016 wurde die Bunte Hummel bzw. Waldhummel (Bombus sylvarum) zur Wildbiene des Jahres gewählt. Die Bunte Hummel verdeutlicht stellvertretend für alle Wildbienen, wie problematisch heute die Lebensumstände für Insekten sind, die auf ein reiches Blütenangebot in der Landschaft angewiesen sind.
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Baum des Jahres 2016 ist die Winter-Linde (Tilia cordata). Dies gab Dr. Silvius Wodarz, Präsident der Baum des Jahres Stiftung, in Berlin bekannt. Die Stiftung Baum des Jahres würdigt damit die Linde als Baum mit den vielfältigsten Verwendungsmöglichkeiten, der höchsten Wertschätzung und der größten Bedeutung in der der Mythologie.
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Der Bund Deutscher Forstleute (BDF) verleiht den Titel „Waldgebiet des Jahres“ im Jahr 2016 an den Küstenwald Usedom. Der Bundesvorstand des BDF wählte diesen Wald, weil es hier in besonderer Weise gelingt, den hohen Besucherdruck sowie die wichtige Aufgabe des Küstenschutzes in Einklang mit Naturschutz und der forstlichen Nutzung zu bringen.
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Europäische Spinne des Jahres 2016 ist die Konusspinne (Cyclosa conica). Sie gehört zur Familie der Echten Radnetzspinnen (Araneidae). Diese Spinnenfamilie hat weltweit über 3.000 Arten, in Europa 131.
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Die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) hat den Feuersalamander zum Lurch des Jahres 2016 ernannt. Auf diese Weise wird eine der auffälligsten und in Europa weit verbreiteten Amphibienarten in den Fokus des Arten- und Naturschutzes gerückt. Bundesweit gilt der Feuersalamander ( (Salamandra salamandra) derzeit als ungefährdet. Er zählt aber zu den Arten, für deren Erhalt Deutschland international eine besondere Verantwortung trägt. In den Roten Listen einiger Bundesländer wird der Feuersalamander als gefährdet eingestuft, weil er vielerorts einen rückläufigen Bestandstrend zeigt. Gefährdungsursachen sind vor allem die Vernichtung seiner Lebensräume durch intensive forstliche Nutzung von Laubmischwäldern, deren Zerschneidung durch Straßenbau sowie wasserbauliche Maßnahmen und Besatz mit Fischen in den Larvengewässern. Aber auch ein neuerdings in westlichen Nachbarstaaten auftretender, tödlicher Hautpilz bedroht den Feuersalamander.
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Die Naturschutzstiftung des nordrhein-westfälischen BUND-Landesverbandes und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben den Stachelbeerspanner (Abraxas grossulariata) zum Schmetterling des Jahres 2016 gekürt. Der Nachtfalter steht auf der Roten Liste und wird bundesweit als gefährdet eingestuft. Der Stachelbeerspanner wird vor allem durch die intensive Forstwirtschaft bedroht. Monokulturen aus Kiefern und Fichten verdrängen die früher lichtdurchfluteten Wälder und rauben dem Falter zunehmend den Lebensraum. Da Stachelbeerspanner bevorzugt auch in Flussniederungen leben, gehört der Rückgang der Auwälder ebenfalls zu den Ursachen für seine Gefährdung.
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Jedes Jahr kürt der Bund deutscher Staudengärtner eine Staude des Jahres. Für das Jahr 2016 wurde die Iris zur Staude des Jahres 2016 gewählt. Benannt wurde die Pflanze nach der griechischen Göttin des Regenbogens, Iris. Ein anderer Name der Gattung ist Schwertlilie. Es gibt mehr als 200 Arten.
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Am 17. Oktober 2015 kürten die Arbeitskreise Heimische Orchideen der Bundesländer die Orchidee des Jahres 2016 in Arnstadt, Thüringen. Preisträgerin ist die Sommer-Drehwurz (Spiranthes aestivalis) eine Orchideen-Art, die in Deutschland nur in Baden-Württemberg und im bayerischen Alpenvorland vorkommt.
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Die Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) ernennt den Tonle Sap See in Kambodscha zum „Bedrohten See des Jahres 2016". Anlässlich des Welttages der Feuchtgebiete am 2. Februar bezieht sich der GNF dabei auf die Veränderungen, die aufgrund des Klimawandels und des Nutzungsdruckes auf den See zukommen. Zusammen mit der lokalen Living Lakes-Partnerorganisation „Fisheries Action Coalition Team (FACT)" fordert der GNF nachhaltige Maßnahmen, um diesen wichtigen Lebensraum zu bewahren.
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Anlässlich des Weltwassertages am 22. März 2016 ernennen die internationale Umweltstiftung Global Nature Fund (GNF) und das Netzwerk Lebendige Seen Deutschland den Bodensee zum „Lebendigen See des Jahres 2016“. Mit der Wahl des Bodensees zum Lebendigen See des Jahres betonen die Netzwerkpartner die ökologische Bedeutung des Sees und die für seinen Schutz geleistete erfolgreiche internationale Zusammenarbeit von Regierungen, Verwaltungen und Zivilgesellschaft.
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Boden des Jahres 2016 ist der Grundwasserboden. Grundwasserböden sind durch oberflächennahes Grundwasser geprägte Böden. Nach der deutschen Bodensystematik heißen diese Böden Gleye. International werden sie Gleysole genannt. Gleye mit hohen Grundwasserständen bieten in besonderem Maße Lebensräume für seltene Tier- und Pflanzengemeinschaften. Das Breitblättrige Knabenkraut und der Sumpfpippau stehen hier stellvertretend für eine ganze Reihe bedrohter Arten, die auf feuchte Bodenverhältnisse angewiesen sind. Nicht entwässerte Gleye speichern große Mengen Wasser und leiten es verzögert an Gewässer weiter. Sie halten damit das Wasser länger in der Landschaft und leisten so einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Aufgrund einer hohen Verdunstungsleistung nehmen sie auch in Trockenperioden in besonderer Weise eine Kühlungsfunktion wahr. Die größte Gefährdung der Gleye geht von Grundwasserabsen kungen aus. Diese werden häufig durchgeführt, um die Nutzung von Grünlandböden zu intensivieren oder Ackerbau zu ermöglichen.
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Die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild hat den Feldhamster (Cricetus cricetus) zum Tier des Jahres 2016 gewählt. Das auch als Europäischer Hamster bekannte Nagetier wurde bereits im Jahr 1996 zum Tier des Jahres gekürt und ist in seinem Bestand nach wie vor extrem gefährdet. Der Feldhamster gehört zu den nach Anhang IV Buchstabe a) geschützten Tierarten des Artikels 12 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie und wird als streng geschützte Art auch in der Berner Konvention (Anhang II) genannt.
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Im September 2015 wählten die NaturFreunde Deutschlands und der Deutsche Angelfischerverband (DAFV) die schleswig-holsteinische Trave zur Flusslandschaft der Jahre 2016/17. Die Trave ist ein 124 km langer Fluss in Schleswig-Holstein, der in die Ostsee mündet.
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Die Deutsche Gesellschaft für Protozoologie hat Trichomonas vaginalis zum Einzeller des Jahres 2016 gekürt.
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Mitglieder der Sektion Phykologie der Deutschen Botanischen Gesellschaft (DBG) haben die Melosira arctica zur Alge des Jahres 2016 gekürt. An ihr wollen Wissenschaftler die Auswirkungen des Klimawandels studieren. Nach Kenntnissen neuester Studien ist die Eis- und Kieselalge Melosira arctica die mit Abstand produktivste Alge im arktischen Ozean und war im Jahr 2013 für rund 45 Prozent der arktischen Primärproduktion verantwortlich, teilte der Biologe Klaus Valentin vom Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven mit.
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Der Basstölpel ist Seevogel des Jahres 2016. Das teilte am 30. Oktober 2015 der Verein Jordsand zum Schutz der Seevögel und der Natur in Ahrensburg bei Hamburg mit. Der größte Seevogel an der deutschen Küste brütet mit 684 Paaren nur auf Helgoland. Der Basstölpel, wissenschaftlicher Name Morus bassanus, hatte sich erst 1991 auf Helgoland angesiedelt. Der Gesamtbestand auf Inseln im Nordatlantik wird auf 950.000 bis 1,2 Millionen geschätzt. Davon brüten etwa 80 Prozent in Europa, der Rest an Kanadas Ostküste. Die größten Kolonien, in denen die Vögel oft nur im Meterabstand nisten, beherbergt Großbritannien. Sie sind erst mit 5 Jahren brutreif und können 37 Jahre alt werden. Spektakulär sind die bis zu 100 Stundenkilometer schnellen Sturzflüge aus 10 bis 40 Metern Höhe nach Beute. Das sind vor allem Sandaale, Heringe und Makrelen. Der Basstölpel leidet besonders unter der Vermüllung der Nordsee mit Plastik. Vor allem Reste von Fischernetzen sind eine Gefahr. Außerdem können die Vögel in den Meeres-Windparks in die Rotoren fliegen und bisherige Nahrungsgründe verlieren.
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Am 22. März 2016 kürte das Umweltbundesamt den Gewässertyp des Jahres 2016: die großen, von Kies geprägten Ströme. Zum Typ „Kiesgeprägter Strom“ zählen der Rhein vom Bodensee bis Leverkusen, die Donau, die Oberläufe von Elbe und Weser und die Unterläufe von Main und Neckar. Gemein sind ihnen die namensgebende, kiesige Gewässersohle, große Täler und ausgedehnte Auen von mehreren Kilometern Breite. Im Naturzustand bilden die großen Ströme und ihre Auen komplexe Gewässerlandschaften mit immensem Artenreichtum – "Hot Spots" der Biodiversität. Sie sind wichtige Fischwanderrouten und Rastplätze für Zugvögel. Wie kaum ein anderer Gewässertyp wurden die Gewässerlandschaften der großen Flüsse seit Jahrhunderten erschlossen und kultiviert. Ihr Zustand ist daher nur selten als gut zu bezeichnen. In den großen, von Kies geprägten Strömen erreicht nur ein einziger Abschnitt der Donau derzeit das Ziel des Gewässerschutzes – den guten ökologischen Zustand. Der gute Zustand ist jedoch das Ziel, das sich der Gewässerschutz bis 2027 auferlegt hat.
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Die Große Erbsenmuschel (Pisidium amnicum) wurde zum Weichtier des Jahres 2016 gewählt. Erbsenmuscheln sind wenige Millimeter große Vertreter der Familie der Kugelmuscheln. Sie halten sich fast ihr ganzes Leben in den oberen Sedimentschichten der Gewässer auf. Ökologisch spielen sie eine wichtige Rolle, vor allem als Nahrung, z. B. für Egel, Plattwürmer, Amphibien oder Wasservögel. Als Fischnahrung haben sie besondere Bedeutung,da sie oftmals hohe Individuendichten erreichen. In Deutschland gilt sie als stark gefährdet.
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Der Hecht (Esox lucius) ist der Fisch des Jahres 2016. Der Hecht ist eine der größten und bekanntesten heimischen Fischarten. Ausgewählt wurde der Hecht gemeinsam vom Deutschen Angelfischerverband (DAFV) und dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) in Abstimmung mit dem Verband Deutscher Sporttaucher (VDST) und dem Österreichischen Kuratorium für Fischerei und Gewässerschutz (ÖKF). Mit dem Hecht wurde eine Art gewählt, durch die die Zusammenhänge zwischen Natur- und Artenschutz sowie nachhaltiger, verantwortungsvoller Naturnutzung verdeutlicht werden können. Wenn Ufer und Auen renaturiert oder in einem naturnahen Zustand erhalten werden, dienen sie dem Hecht als Rückzugsraum und Laichplatz. Damit wird einerseits der Bestand dieses von vielen Anglerinnen und Anglern geschätzten Speisefisches gesichert und gleichzeitig Lebensraum vieler weiterer Tier- und Pflanzenarten verbessert.
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Der Echte Kümmel (Carum carvi) ist zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gekürt worden
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Die Heilpflanze des Jahres 2016 ist der in Indonesien beheimatete Kubebenpfeffer (Piper cubeba). Das gab der NHV Theophrastus am 2. Juni 2015 zum Heilkräuter-Fachsymposium im Lausitzer Kloster St. Marienstern bekannt. Mit der Auslobung dieser Pflanze möchte der Verein besonders auf die Heilwirkung hinweisen, denn die ungewöhnliche Pfeffersorte ist hierzulande allenfalls als seltenes Gewürz bekannt. Der Kubebenpfeffer wurde volksmedizinisch bei Kopfschmerzen, Stockschnupfen oder Harnwegserkrankungen empfohlen. Er wirkt entzündungshemmend und antiallergisch.
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Die Gefährdete Nutztierrasse des Jahres 2016 sind Regionale Rinderrassen. Sie sind an ihre jeweilige Region gut angepasst und dort auch kulturell verwurzelt. Die GEH spannt mit dem Original Braunvieh aus den Alpen, dem Glanrind aus dem Mittelgebirge und dem Deutschen Schwarzbunten Niederungsrind aus dem Tiefland und dem Küstengebiet einen deutschlandweiten Bogen durch die vielfältige Kulturlandschaft mit ihren typischen Nutztierrassen. Damit soll darauf hingewiesen werden, dass die Vielfalt in der Landwirtschaft akut bedroht ist.
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Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und die Gesellschaft deutschsprachiger Odonatologen (GdO) haben die Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa) zur Libelle des Jahres 2016 gekürt. Sie lebt in den verschiedensten Biotopen, benötigt dabei jedoch Gewässer mit einem stabilen Wasserstand. Stark schwankende Wasserstände sowie ein frühes oder gar komplettes Austrocknen ihrer bevorzugten Gewässer schaden ihr. m Zuge der Klimaerwärmung treten stark schwankende Wasserstände immer häufiger auf, insbesondere an großen Flüssen wie der Elbe oder dem Rhein. Nicht nur, dass auch deren Nebenflüsse und die Flussauen austrocknen, auch die von Libellen bevorzugten Tümpel, Teiche, Seen, Moore, Wassergräben und langsam fließende Bäche fallen häufiger trocken. Das führt dazu, dass sich die Larven der Gemeinen Binsenjungfer nicht mehr rechtzeitig zur ausgewachsenen Libelle entwickeln und sterben. Im Südwesten Deutschlands ist bereits ein Rückgang des Vorkommens der Gemeinen Binsenjungfer nachweisbar.
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In mehreren Städte in Italien wurden zum Jahreswechsel 2015/ 2016 Silvester-Feuerwerke verboten. Rom, Mailand, Turin und Venedig verhängten Verbote, zahlreiche andere Gemeinden sprachen Einschränkungen aus. Grund hierfür sind anhaltende Feinstaubkonzentrationen Ende Dezember 2015 in italienischen Großstädten. Trotz Fahrverbote in Italiens Großstädte war die Feinstaubbelastung unverändert hoch. Warmes und windarmes Wetter sorgte dafür, dass sich der Smog nicht auflöste. Durch das Abbrennen von Feuerwerkskörpern steigt die Belastung der Luft mit Schadstoffen "explosionsartig" an, warnt das Umweltbundesamt. Am ersten Tag des neuen Jahres ist die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub vielerorts so hoch wie sonst im ganzen Jahr nicht.
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Die Europäische Kommission hat offiziell das „Integrated Carbon Observation System“ (ICOS ERIC), eine neue europäische Umweltforschungs-Infrastruktur, ins Leben gerufen. Sie hat das Ziel, Langzeitbeobachtungen des Kohlenstoff- und Treibhausgaskreislaufs in Europa durchzuführen und allen interessierten Nutzern verfügbar zu machen. ICOS ERIC hat acht Gründungsmitglieder: Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Norwegen, Schweden und Finnland, die Schweiz hat derzeit Beobachterstatus. ICOS ERIC hat einen fast zehnjährigen Vorbereitungs- und Aufbauprozess durchlaufen. Zur Bedeutung der ICOS ERIC Gründung sagte der Generaldirektor für Forschung, Wissenschaft und Innovation der Europäischen Kommission, Robert-Jan Smits: „Durch die Einrichtung europaweiter Langzeitmessungen der Kohlenstoff- und Treibhausgasumsätze wird ICOS eine entscheidende Wissensgrundlage zur Unterstützung der europäischen und globalen Anstrengungen zur Erreichung der Klimaschutzziele liefern. Deshalb ist es eine gute Nachricht, dass ICOS nun den ERIC Status erreicht hat. Das perfekte Timing unmittelbar vor der Weltklimakonferenz in Paris sendet eine weitere klare Botschaft zum Bekenntnis der EU zum Klimaschutz aus.“ Am 24. November fand in Brüssel die offizielle Gründungszeremonie statt, zu der neben Robert-Jan Smits auch die Finnische Ministerin für Bildung und Kultur, Sanni Grahn-Laasonen, sowie der Generaldirektor von ICOS, Werner Kutsch, anwesend waren.
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Am 23. Dezember 2015 wurde im Tagebau Cottbus-Nord der Betrieb eingestellt. Mit 1000 Tonnen Rohbraunkohle verließ der letzte Kohlezug den Tagebau in Richtung Kraftwerk Jänschwalde. Damit geht erstmals eine Grube des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall in der Lausitz planmäßig außer Betrieb. Es handelt sich um den kleinsten von insgesamt fünf Tagebauen in Brandenburg und Sachsen. Seit 1981 wurden dort rund 220 Millionen Tonnen Kohle gefördert. Aus dem jetzige Tagebau Cottbus-Nord soll sich bis Mitte der 2020-er Jahre der größte Bergbaufolge-See Deutschlands mit einer Wasseroberfläche von 19 Quadratkilometer entwickeln. Mit dem künftigen Cottbuser Ostsee entsteht hier das größte Gewässer im Land Brandenburg.
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Die am 24. November eingereichte Klage des peruanischen Bauers und Bergführers Saúl Luciano Lliuya gegen RWE ist von der 2. Zivilkammer des Landgerichts Essen angenommen worden. Das Gericht teilte am 22. Dezember 2015 mit, „Weil die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat (...) wird der Rechtsstreit von der Kammer übernommen." Damit ist nun klar, dass es zu einer Auseinandersetzung vor Gericht in diesem klimapolitischen Präzedenzfall kommt, verkündete German Watch. Saúl Luciano Lliuya hatte RWE verklagt, weil sein Haus in der Andenstadt Huaraz von einem Gletschersee überflutet werden könnte. Die Klageseite versucht zu belegen, dass RWE zum Wachstum des Gletschersees beigetragen hat. RWE ist Europas größter CO2-Emittent und einer Studie zufolge für rund ein halbes Prozent aller seit Beginn der Industrialisierung freigesetzten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
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Der australische Kohlehafen Abbot Point wird erweitert. Am 21. Dezember 2015 stimmte der australische Umweltminister Greg Hunt der Erweiterung zu, für die etwa 1,1 Millionen Kubikmeter Sand und Schlamm abgebaggert werden sollen in etwa 20 Kilometer Entfernung vom Great Barrier Reef. Der Abraum soll entgegen früheren Plänen nicht in das als Weltnaturerbe geschützte Korallenriff geschüttet werden, sondern wird an Land entsorgt werden.
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Der Bundesrat billigte in seiner Sitzung am 18. Dezember 2015 die Novellierung des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWK-Gesetz). Es schafft Perspektiven für Erhalt und Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), fördert gezielt die Umstellung von Kohle auf Gas und stellt Kohärenz mit anderen Zielen und Maßnahmen der Energiewende her. Hierfür wird unter anderem der Förderrahmen bis Ende 2022 verlängert. Damit haben Anlagenbetreiber mehr Sicherheit bei ihren Planungen. KWK-Anlagen, die Kohle als Brennstoff verwenden, werden hingegen nicht mehr gefördert. Finanziert wird die Förderung durch eine Umlage auf den Strompreis. Das Gesetz hebt den Kostendeckel der Umlage auf 1,5 Milliarden Euro jährlich an.
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Der Bundesrat billigte Vorrang der Erdverkabelung beim Netzausbau. Künftig gilt ein Vorrang der Erdverkabelung bei Gleichstromleitungen. Ein entsprechendes Gesetz billigte die Länderkammer in ihrer Sitzung vom 18. Dezember 2015. Dort, wo Menschen wohnen, sind Höchstspannungstrassen über der Erde sogar verboten - sie müssen im Boden verlegt werden. Die Gleichstromkabel transportieren Windstrom aus Norddeutschland nach Süddeutschland. Wechselstromleitungen bleiben aus technischen Gründen weiterhin größtenteils Freileitungen. Das Gesetz dient dem Ausbau der deutschen Höchstspannungsnetze, der angesichts der Energiewende und des wachsenden europäischen Stromhandels erforderlich ist.